Vorsorge

Vorsorge-Empfehlungen/Check up:

(Unterstrichene Begriffe sind Links zum anklicken)


Die wirksamste Vorsorge ist, gesund zu essen , sich viel zu bewegen, nicht zu rauchen, nur mässig Alkohol zu konsumieren, auf Sonnenschutz und  genügend Schlaf zu achten, Risiken von sexuell übertragbaren Krankheiten zu vermindern, sowie die Impfungen à jour zu halten.

 

Erwiesenermassen gesundheitsfördernd ist auch die Pflege tragfähiger sozialer Beziehungen und einer gesunden Spiritualität/Religiosität sowie Entspannung und Humor 🙃.

 

Aufgrund verschiedener Studien werden bei völlig beschwerdefreien Menschen folgende Vorsorgeuntersuchungen  empfohlen. In speziellen Risikosituationen, z.B. bei bekannter erblicher Belastung beginnen dieses sogenannten Screening-Untersuchungen früher.


Und wenn man verdächtige Beschwerden spürt, muss man natürlich umgehend Abklärungen vornehmen.

 

Gewicht resp. Body-Mass-Index BMI

Ab Jugendalter jedes Jahr. BMI 18.5-25 gilt als Normalgewicht.

 

Blutdruck:

Ab Jugendalter etwa alle 3 Jahre (kann man gratis bei uns oder in verschiedenen Apotheken durchführen lassen), bei Übergewicht jedes Jahr. Wichtig ist eine korrekte Messung nach 5 Min. Ruhen in bequemer Position. Der Durchschnitt mehrerer Messungen sollte unter 135mmHg (oberer Wert) und unter 85mmHg (unterer Wert) betragen.

 

Blutfett-Werte (Cholesterin):

Mittels Blutentnahme „nüchtern“, d.h. vor dem Frühstück, etwa alle 2-5 Jahre ab ca. 40. Lebensjahr je nach Risikoabschätzung. Bei erblicher Belastung mit erhöhtem Cholesterin oder frühem Herzinfarkt/Schlaganfall schon ab Jugend empfohlen.

 

Blutzucker:

Mittels Blutentnahme „nüchtern“, d.h. vor dem Frühstück, alle 1-3 Jahre ab dem 40. Lebensjahr, bei erblicher Belastung mit Diabetes oder anderen Risikofaktoren wie Übergewicht etc. schon früher.

 

Darmkrebs-Vorsorge:

- Verstecktes Blut im Stuhl („Hämoccult“):

Ab 50. Lebensjahr jährliche Stuhlprobe auf versteckte Blutspuren, welche von blossem Auge nicht sichtbar wären. Bei Nachweis von versteckten Blutspuren ist eine Darmspiegelung (s. unten) zur Krebsvorsorge empfohlen. Selbst bei Hämorrhoiden - der häufigste Grund für Blutspuren im Stuhl – lohnt sich diese Abklärung.

- Darmspiegelung:

Die Krankenkassen bezahlen eine Spiegelung des Dickdarmes ab 50 Jahren alle 10 Jahre zur Vorsorge des relativ häufigen Dickdarm-Krebses. Diese Untersuchung wird in der Praxis eines Spezialisten mittels einem dünnen Schläuchlein und winziger Kamera vom Darmausgang her vorgenommen und ist überhaupt nicht schmerzhaft, da man vorher in Kurzschlaf versetzt wird. Man kann damit u.a. kleine Tumoren nicht nur in einem sehr frühen Stadium erkennen, sondern auch sofort und ohne Operation entfernen, bevor die Tumoren vielleicht bösartig geworden wären. Somit lässt sich Darmkrebs oft verhindern.

Wenn Familienangehörige an Dickdarm-Krebs erkrankt sind, empfiehlt sich mindestens 10 Jahre vor deren Erkankungsalter eine Darmspiegelung alle 5-7 Jahre durchzuführen, also unter Umständen schon vor dem 50. Lebensjahr.

Bei Beschwerden wie Verstopfung, häufigem Durchfall, bleistiftförmiger Stuhlform, Blutauflagerungen auf dem Stuhl oder WC-Papier, Bauchschmerzen, Blutarmut etc.ist in jedem Alter eine umgehende Darmspiegelung angezeigt!

 

Prostatakrebs-Vorsorge (vgl. auch Broschüre der Krebsliga mit etwas kritischerer Betrachtung)

Zwischen 50. und ca. 75. Lebensjahr ist alle 1-2 Jahre eine Blutentnahme zur Bestimmung des PSA-Wertes zusammen mit der Abtastung der Prostata vom Darmausgang her als Krebsvorsorge. Bei sehr tiefen Werten kann die Blutentnahme alle 2-3 Jahre durchgeführt werden, sonst jedes Jahr. Bei einem erhöhten Wert sollte die Prostata durch einen Spezialisten (Urologen) weiterabgeklärt werden. Allerdings gibt es auch häufig erhöhte Werte bei der gutartigen altersbedingten Vergrösserung der Prostata. Beschwerden mit dem Wasserlösen sind praktisch immer nur durch diese harmlose gleichmässige Prostata-Vergrösserung bedingt und nicht durch Krebs. Der Prostata-Krebs macht in den Frühstadien eigentlich nie Beschwerden, weshalb man auf die genannten Vorsorgeuntersuchungen abstützen muss. Über den Wert der PSA-Kontrollen wird immer noch viel diskutiert, doch konnten in den letzten Jahren die Unannehmlichkeiten der Abklärungen deutlich vermindert werden.

 

Vorsorge bei Rauchern:

Das wichtigste ist, auf das Rauchen zu verzichten. Dadurch lässt sich ebenfalls die Gefahr von Herz-/Gefässerkrankungen sowie einer chron. Bronchitis (welche häufig auch zur Behinderung im Alltag oder früherer Sterblichkeit führt) vermindern.

Vorsorge-CT-Untersuchungen der Lungen sind (noch) nicht generell empfohlen, am ehesten ab 50 Jahren, wenn man längere Zeit geraucht hat. Hingegen ist ein Ultraschall der Bauch-Schlagader (Ausschluss eines Aortenaneurysmas) bei männlichen Rauchern/Ex-Rauchern ab 65 Jahren empfohlen.

 

Augendruckmessung beim Augenarzt: alle 2-3 Jahre ab etwa 40 Jahren

 

Bei Frauen:

Zur Krebs-Vorsorge empfohlen ist der Gebärmutterhals-Abstrich etwa alle 3 Jahre sowie allenfalls die Brustkrebs-Vorsorge mittels Mammographie ab 50 Jahren bei erhöhtem familiärem Risiko je nach individueller frauenärztlicher Empfehlung. 

 

HIV-Test:

sollte bei jeder sexuell aktiven Person bis zum Alter von 65 Jahren mindestens einmal durchgeführt werden, bei Risikogruppen auch Tests auf Hepatitis B und C, Syphilis, Chlamydien und Gonorrhoe.

Impfungen gemäss CH-Impfplan, vgl. auch Impfung gemäss individuellem Profil.

Alle empfohlenen Impfungen im Kindesalter (inkl. Masern-Mumps-Röteln besonders für Frauen vor einer möglichen Schwangerschaft 2x Röteln-Impfung dringend empfohlen, ebenso eine Varizellen-Impfung, sofern Windpocken nicht schon durchgemacht). Oder gegen Pertussis (Keuchhusten), wenn man Kontakt mit sehr kleinen Kindern hat.


Weitere wichtige Impfungen:


Tetanus-Impfung (Wundstarrkrampf): Für alle: Auffrisch-Impfung alle 20 Jahre (ab 65 Jahren alle 10 Jahre). Bei Hautverletzungen allerdings sofortige Auffrischimpfung innerhalb 24 Stunden, sofern die letzte Tetanus-Impfung > 10 Jahre zurückliegt!

 

FSME (Zecken):

Ab 6 Jahren FSME-Impfung (gegen virale Hirnhautentzündung nach Zeckenbiss): 3 Impfungen innerhalb von 9-12 Monaten, dann alle 10 Jahren 1 Auffrisch-Impfung. Ausnahmen: bei Kleinkindern in Wald-Kindergärten Impfungen früher beginnen. Bei Förster oder Orientierungsläufern etc. Auffrisch-Impfung ca. alle 3-5 Jahre.

 

Impfungen ab 65 Jahren: Einmalig gegen Pneumokokken (Lungenentzündung), 2x gegen Gürtelrose, sowie jährlich gegen Grippe und Covid19 etwa im November, bei Risiken auch in jüngeren Jahren.


Vor Auslandrreisen melden Sie sich bitte frühzeitig für eine Reiseberatung an mit genauer Angabe der Reiseziele und Aufenthaltsdauer. Nützliche Infos siehe HealthyTravel.ch.

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